Chinesische Kalligraphie

   Kunst als Praxis: meine Auswahl in diesem Kapitel ist außerordentlich restriktiv. Ich habe die Musik ganz beiseite gelassen, obwohl sie bei uns täglich gegenwärtig ist. Nicht alles eignet sich für eine Website. So ist es, das ist der Charme des Ephemeren. Deshalb beschränke ich mich hier auf zwei kürzlich gemachte Erfahrungen, die  etwas Neues zu meinem Verständnis beigetragen und meine Perspektive verändert haben. Es handelt sich um die Ikonenmalerei auf der einen, um die chinesische Kalligraphie auf der anderen Seite, zwei geistige Künste, deren jeweilige Technik den exakten  Ausdruck ihrer Zielrichtung darstellt. Der hieratische, zeitlose und statische Charakter der ersten, und der von der Bewegung und dem Augenblick bedingte der zweiten scheinen sie zu Gegensätzen zu machen. Und doch zentralisieren beide unsere Kräfte und öffnen sie einer Dimension, die wir mit den üblichen Mitteln nicht erreichen, weil sie über die unmittelbare menschliche Wahrnehmung hinausgeht.

Seitdem ich vor vierzig Jahren Deutschland verlassen habe, habe ich überall dieselbe Erfahrung gemacht: diejenigen, die irgendwo fremd sind, finden einander. Die (freiwilligen oder unfeiwilligen) Exilanten erkennen und verstehen einander, geben einander Freundschaft und Wärme. Das gilt für Basel ebenso wie für Paris, und selbst für die kleine Stadt normannische Stadt Fécamp.

Chui Wah Lai stammt aus Hongkong und lebt seit gut zwanzig Jahren in Frankreich. Sie schreibt und malt, arbeitet in einer pariser Buchhandlung und unterrichtet die chinesische Kalligraphie in der Normandie. Diese fast viertausendjährige, geheimnisvolle spirituelle Kunst basiert auf der Beherrschung des Energiestroms qi, der sich um sich selbst dreht ohne je wieder an die gleiche Stelle zu kommen, eine absteigende Spirale für den kosmischen Fluxus und eine aufsteigende für den Geist, der daran teilzuhaben sucht. Derjenige, dem diese Teilnahme gelingt, hat sich der Metamorphose verschrieben, geht in ihr auf.

Ich bin in Chui Wahs Atelier nach meiner ersten Chinareise gekommen, und habe dort die Geduld der Geste erlernt; die Kraft einer Schrift aus Ideogrammen, die Poesie, Malerei und Kalligraphie auf natürliche Weise miteinander verbindet; und vor allem eine besondere Art und Weise, die Energie zu kanalisieren, sie in den Dienst der Harmonie zu stellen.



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